Führungswechsel in der Anhaltischen Hospiz- und Palliativgesellschaft

Über einen Zeitraum von 15 Jahren leitete Dr. Anja Schneider die Geschicke der Anhaltischen Hospiz- und Palliativgesellschaft (AHG) erfolgreich und mit viel Herzblut – nun wird eine andere Führungsperson an ihre Stelle treten. Ab 1. Juli 2021 übernimmt mit Johannes Koschig der langjährige Pflegedirektor des Dessauer Diakonissenkrankenhauses die Geschäftsführung der AHG, die Teil der AGAPLESION MITTELDEUTSCHLAND ist.

Dr. Anja Schneider wurde bereits am 24. Juni im Rahmen einer Feierstunde in der Laurentiushalle der Anhaltischen Diakonissenanstalt Dessau verabschiedet und zugleich von ihren Aufgaben als Geschäftsführerin entpflichtet. Die 52-jährige promovierte Pflegewissenschaftlerin wird sich nun voll auf ihre politischen Aufgaben als Abgeordnete im Landtag von Sachsen-Anhalt konzentrieren.

Johannes Koschig wird erstmals als Geschäftsführer tätig sein, nachdem er 30 Jahre lang die Position des Pflegedienstleiters bzw. Pflegedirektors im Diakonissenkrankenhaus Dessau innehatte. Nach der Zusammenführung mit dem Städtischen Klinikum Dessau wirkte der 62-Jährige zuletzt als Pflegedienstleiter am Standort Gropiusallee.

„Natürlich fällt es mir nicht ganz leicht, eine Lebensaufgabe in andere Hände zu geben“, sagt Dr. Anja Schneiderzum Abschied. „Zugleich freue ich mich, dass ich sie in so guten neuen Händen weiß. Die Gesundheits- und Sozialpolitik wird nun ein zentrales Thema auf meiner politischen Agenda sein – und ich hoffe, dass ich auch auf diesem Wege etwas erreichen und bewegen kann.“

„Mir ist bewusst, dass ich in große Fußstapfen treten werde“, fügt Neu-Geschäftsführer Johannes Koschig hinzu. „Ich freue mich sehr auf die vor mir liegenden Aufgaben und auf die neuen Kolleginnen und Kollegen, von denen ich die meisten bereits gut kenne, weil ich schon seit Jahren eng mit ihnen zusammengearbeitet habe.“

Im Jahr 2006 wurde Dr. Anja Schneider vom Diakonissenkrankenhaus Dessau mit der Aufgabe betraut, den Bau eines stationären Hospizes fachlich zu begleiten. Eine ambulante Hospizbewegung gab es im Umkreis des Diakonissenkrankenhauses und des Diakonischen Werkes bereits seit 1997. 2007 konnte das stationäre Anhalt-Hospiz eingeweiht werden, das 2013 zum „Zentrum für Palliativ- und Hospizversorgung sowie außerklinische Beatmungs- und Intensivpflege“ erweitert wurde. Im Frühjahr 2017 wurde das Anhalt-Hospiz Zerbst eröffnet. Gegenwärtig entsteht das Annen-Hospiz in Eisleben.

Zur komplexen Arbeit der Anhaltischen Hospiz- und Palliativgesellschaft gehören zudem verschiedene Projekte von Menschen für Menschen, die Trauerbegleitung auch und gerade für Kinder und Jugendliche sowie mehrere ambulante haupt- bzw. ehrenamtliche Dienste, wie die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung, der Ambulante Hospizdienst und seit vergangenem Jahr der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst.

Das Netzwerk konkretisiert in vielfältiger Weise die Idee der Hospizarbeit – eine Idee, die Sterben als Teil des Lebens versteht und so Hospizarbeit inmitten der Gesellschaft verortet. Für ihre vielfältigen Aktivitäten in diesem Bereich wurde Dr. Anja Schneider im Jahr 2016 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

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